Wireless Strom überall, das wär doch was – zumindest wenn es funktioniert, ohne dass sich ständig alle elektrisieren oder Gehirntumore bekommen. Denn mit dem Siegeszug der digitalen Gadgets, von Smartphones über mp3 Player und Digicams bis hin zu Tablets, haben auch die Ladegeräte einen unwillkommenen Aufschwung erlebt.

Besserung ist dank induktiver Energieübertragung zumindest teilweise in Sicht: der Qi Wireless Power Standard definiert, wie Geräte per elektromagnetischer Induktion über kurze Distanzen kabellos aufgeladen werden können. Idee dahinter ist, dass man eine Ladeschale oder Ladefläche hat, auf die man Geräte verschiedener Hersteller zum Aufladen drauflegen kann, ohne sich Gedanken um Kabeln und Stecker machen zu müssen.

Da im Wireless Power Consortium alle namhaften Elektronikhersteller mit Ausnahme von (wen wunderts) Apple vertreten sind, besteht auch die Hoffnung, dass das in mittelferner Zukunft mit allen elektronischen Kleingeräten, egal von welchem Hersteller, gehen könnte.

Wofür es schon jetzt sehr gut geht, sind einige der Top Android Modelle. Ganz glauben wollte ich es nicht, da ich bei elektromagnetischer Energieübertragung vor allem einmal an Induktionskochplatten gedacht habe (und wer will schon sein Handy grillen), habe es aber trotzdem einmal ausprobiert und siehe da – funktioniert perfekt.

Da ich mein Handy immer über Nacht auflade, hab ich der Qi Ladestation eine permanente Heimat auf dem Nachtkästchen neben meinem Bett spendiert:

Qi Ladestation, zum Vergleich daneben ein Nexus 5.

Handy draufgelegt und es wird geladen.

Gekauft habe ich die Easy Chee T100 Qi Ladestation für €37.

Ein paar Anmerkungen:

• Ich lasse die Ladestation die ganze Zeit eingesteckt, ansonsten wäre der Komfortgewinn für mich nicht sonderlich hoch. Ich will vor dem Schlafengehen einfach nur das Handy drauflegen und nicht noch die Ladestation einstecken müssen. Ja, das verbraucht etwas Strom, da sich die Ladestation nie vollständig ausschaltet, bleibt aufs Jahr gerechnet von den Mehrkosten her aber im Centbereich.
• Die Ladestation hat eine LED mit den Anzeigen grün (betriebsbereit) und blau (Gerät wird geladen). Die LED ist nicht übermäßig hell und stört (zumindest mich) nicht beim Schlafen. Falls sie jemanden doch stört, kann man die LED mit schwarzem Isolierband überkleben, ohne dass die Optik allzusehr darunter leidet.
• Die Ladestation gibt keinerlei Geräusche von sich. Bei einigen anderen Qi Ladestationen habe ich in den Amazon Rezensionen zumindest gelesen, dass manche Leute ein störendes Summen oder Piepsen gehört haben.
• Mit meinem Google Nexus 5 hat alles ohne weitere Konfiguration anstandslos hingehaut – Ladestation anstecken, Handy drauflegen, wird geladen. Mit dem Nexus 4, dem Samsung Galaxy S3/S4/Note2/Note3 und einigen Nokia Lumia Modellen soll es genauso einfach gehen, möglicherweise auch mit anderen Smartphones – im Zweifelsfall auf der Produktseite deines Smartphones nachsehen, ob der Qi Standard unterstütz wird. Falls nicht – sofort weg mit dem Schrott und ein Google Nexus 5 kaufen.
• Wer trotzdem bei seinem iPhone bleiben will und nichts gegen Handyhüllen hat: es gibt welche, die die Qi Ladefähigkeit integriert haben, z.B. diese Hülle für das iPhone 5.